Wenn ich mir mein Leben als Hochhaus vorstelle
Jedes einzelne Jahr ist ein Stockwerk dieses Hochhauses. Wenn ich mir nun mein Leben rückblickend betrachte, habe ich mich bis zu einem totalen Zusammenbruch nicht darum gekümmert wie es dort in meinem Inneren, in diesem Haus, ausschaute. Da ich Jahrzehnte darin weder aufgeräumt, ausgemistet, gelüftet, gereinigt und auch keine Farbe, etwas Neues oder Leben hineinbrachte, wirkte es entsprechend vermüllt, ungepflegt, langweilig, bieder, grau und farblos.
Wenn ich nun weiter mein Leben reflektiere, erkenne ich, dass in den untersten Stockwerken, dies sind die Jahre meiner Kindheit, sehr viele ungute Erfahrungen wie Ungerechtigkeit, Wut, Zorn, Verachtung, Demütigung, Schläge, sex. Missbrauch, Lieblosigkeit uvm. gespeichert wurden. Aus diesen Erlebnissen wiederum entstanden unschöne Glaubenssätze mir selbst und anderen gegenüber, übernahm ich negative Gewohnheiten und bildeten sich entsprechende Emotionen.
Darauf baute sich ein Jahr, in Form eines Stockwerkes, nach dem anderen auf, ohne zu erkennen was dort in den untersten Ebenen schlummernd und verborgen lag. Diese unterdrückten Gefühle, unschönen Glaubenssätze und negativen Gedanken bestimmten jedes weitere Jahr meines Lebens. Aus meiner Erfahrung heraus ist es für mich heute so, dass ich wie ein Magnet all das anziehe was in meinem Inneren vorherrscht. Und da in meiner Vergangenheit sehr viel, ich nenne es hier einmal „Unrat“, gespeichert war, zog ich entsprechende Begegnungen und Situationen im Außen an.
Deshalb bin ich sehr dankbar, über einen Burnout vor vielen Jahren, denn dadurch habe ich angefangen mein „Hochhaus“ auszumisten, aufzuräumen und zu verwandeln. Ein Stockwerk nach dem anderen kam dran. So veränderte ich meine Gedanken, löste negative Gefühle auf, habe vergeben und um Vergebung gebeten und brachte Freude, Liebe und neue Farbe hinein. Daraus ist aus vielen lange verwahrlosten Stockwerken ein vollkommen neues leuchtendes, strahlendes und buntes Gebäude entstanden. Es ist heute mein Leben.