Als ich zum ersten Mal davon hörte, dass mein aktuelles Leben, so wie ich es aktuell vorfinde, das Ergebnis all meiner bisherigen Gedanken, Worte, Handlungen und Erfahrungen sei, war dies für mich wie ein Faustschlag ins Gesicht. Es war ein aufwachen und hinschauen, was in meiner Vergangenheit denn diesbezüglich dazu beitrug, dass es zu solch einem totalen Zusammenbruch in meinem Leben kam. 

   Erst dadurch begann ich langsam zu erkennen, wie stark negativ es bisher ausgerichtet war. Doch woher kamen all meine Verhaltensweisen, was war der Ursprung und vor allem wie konnte ich etwas daran verändern, fragte ich mich. 

 

Damals fing ich mehr und mehr an meine Gedanken zu beobachten, meinen Worten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, Gewohnheiten in Frage zu stellen und mich mit meinem Inneren zu befassen. Dass viele unterdrückte Gefühle wie Wut, Hass oder Scham, auch schmerzliche Erfahrungen wie der sexuelle Missbrauch in meiner Kindheit auf unbewusste Weise mein Leben beeinflussten, war mir lange Zeit vollkommen fremd. So begann ich unter anderem die Erlebnisse und Konditionierungen meiner Kindheit anzuschauen, aufzuarbeiten und zu transformieren. 

Doch viele negative Muster hatten sich über Jahrzehnte so verinnerlicht, dass sie mir überhaupt nicht mehr auffielen. Durch das bewusstere Beobachten erkannte ich mit der Zeit immer wieder alte Prägungen. Mit jeder Erkenntnis bekam ich die Möglichkeit, diese zu überdenken und neu zu gestalten. Dass dies ein Prozess ist, der Zeit und Ausdauer benötigt kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen weitergeben, der sich jedoch lohnt, wenn ich ein besseres Ergebnis für mein Leben erreichen möchte.

 

Zusätzlich versuchte ich ganz bewusst meinen Fokus mehr auf das Gute und Schöne in meinem Leben zu lenken und mich mit Dingen zu beschäftigen, die mir Freude machen. Mit der Zeit wurden so die negativen Gewohnheiten weniger und die Positiven nahmen zu. Somit bin ich alleine derjenige, der das Ergebnis meines Lebens formen und gestalten kann.

12. Oktober 21