Diese Frage stellte ich mir damals an einem Seminar, an dem ich teilnahm. Dort hörte ich zum ersten Mal von Mustern und Prägungen meiner Erziehung und meines Umfeldes, auch von Glaubenssätzen, die mein Leben wie mit unsichtbaren Schnüren leiten und bestimmen. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich, dass ich mich nach einem totalen Zusammenbruch, wie eine Marionette fühlte, fremdbestimmt in keinster Weise ich selbst. Doch größere und weitere Sichtweisen wurden mir erst mit der Zeit bewusst. 

 

Ich begann mich damals auf den Weg zu machen, auf der Suche nach mir selbst, wer ich ohne diese unsichtbaren Bindungen und Verstrickungen bin. Deshalb fing ich an mein Leben zu durchleuchten, um zu erkennen von was ich geleitet und gesteuert wurde. Über einen Zeitraum von mittlerweile über 10 Jahren kam durchaus Erstaunliches, auch Erschreckendes zutage, was sehr tief verborgen in meinem Inneren gespeichert war. Und genau diese unsichtbaren Blockaden prägten lange Zeit mein Leben. 

 

Für mich besteht heute unser wahres Sein aus der reinen, bedingungslosen Liebe, welche unserem Herzzentrum entspringt. Und diesen Kern oder diesen Funken trägt aus meiner Sicht jeder einzelne Mensch, tief in seinem Inneren vergraben. Doch haben schmerzliche und leidvolle Erfahrungen oft eine dicke Mauer um unser Herz errichtet, aus Angst vor erneuten Verletzungen. 

 

Je mehr es mir in meinem Leben gelang unterdrückte und ungute Gefühle zu transformieren, negative Gewohnheiten liebevoll zu verändern, schmerzliche Erfahrungen zu vergeben und diese Mauern um mein Herz herum einzureisen, desto mehr wuchs die Liebe tief in meinem Inneren. 

Für mich ist die Liebe in meinem Herzzentrum heute wie eine Quelle, die niemals versiegt. Je mehr ich davon gebe, desto mehr findet sie wieder den Weg zu mir zurück. 

31. Mai 22