Als ich vor kurzem durch unseren Garten ging, kam mir der Gedanke an eine Parallele von meinem inneren Herzensgarten zum Garten unseres Anwesens. An beiden wurde über sehr viele Jahre gearbeitet, gehegt und gepflegt. Unkraut, Dornen und Disteln habe ich mühsam einzeln herausgezogen und die frei gewordenen Stellen mit neuen Blumen, Stauden und Sträuchern, an denen wir Freude habe, bepflanzt.
So gelang es mir auch in meinem Herzensgarten, über einen längeren Zeitraum, immer mehr Ungutes wie Zorn, Groll, Hass, Bitterkeit, Schuldzuweisungen, Unmenschlichkeit, Rache und vieles mehr zu entfernen und dafür Gutes wie Liebe, Glaube, Vertrauen, Hoffnung, Miteinander und Zuversicht auszusäen.
Doch erkenne ich, dass es wichtig ist weiterhin achtsam zu sein und immer ein Auge darauf zu haben, damit sich auch in Zukunft keine Dornen und Disteln mehr ausbreiten können. Denn sobald wir anfangen und nachlässig werden, kann sowohl unser Inneres als auch unser Äußeres sehr schnell wieder verwahrlosen.
Rückblickend sehe ich unseren Garten als einen Heilungsgarten. In ihm konnte ich in schweren Momenten wieder auftanken und neue Kräfte sammeln. Manchmal half er mir eine andere Sichtweise zu erhalten, oft war ich schon dankbar dafür, einfach nur dort zu sitzen und meinen Blick umherschweifen zu lassen. Ein anderes Mal freute ich mich an einem Schmetterling, nahm das Zwitschern eines Vogels wahr oder den Duft einer Rose.
Heute bin ich mit jedem Schritt, den ich durch unseren Garten gehe, dankbar dafür, dass er sich so schön und farbenfroh entwickelt hat. Und noch viel mehr, dass ich in meinem Herzen die Freude und die Schönheit um mich herum wahrnehmen kann. Hier kommt mir einmal mehr der Gedanke, was man sät das erntet man, in den Sinn. Ja ich habe viel Zeit und Energie für die Reinigung und Unkrautentfernung dieser beiden Gärten investiert und entsprechend freue ich mich über das Ergebnis.
26. Mai 22